Logitech G920 Driving Force im Test
Als eines der weniger kostspieligen Gaming-Lenkräder schneidet das Logitech G920 in unserem Test überdurchschnittlich ab. Es besticht mit seinem überraschend realistischen Force Feedback und wird von uns daher trotz einiger kleiner Mängel als eines der besten Angebote für Einsteiger und Gelegenheitsspieler eingeschätzt.
Die wichtigsten Fakten zum Logitech G29 Driving Force
- Geeignet für Xbox und PC
- Nachfolger des Logitech G27 Driving Force
- Lenkrad, Pedale, Netzteil und Bedienungsanleitung enthalten
- Stromversorgung über USB
- Zweimotoriges Force Feedback
- 900° Lenkbereich (wie bei normalen Autos)
- Handgenähte Lederummantelung (Kunstleder) am Lenkrad, Pedale aus Edelstahl
- Das Bremspedal ist im Gegensatz zum Vorgänger nichtlinear
Erhältlich bei:
Erste Eindrücke vom Logitech G920 Driving Force
Optisch
Auf den ersten Blick erkennen wir sofort die schön ausgearbeitete und sauber vollzogene Verarbeitung an Lenkrad und Pedalerie, wie man es auch vom Vorgänger gewohnt war. Dank der Gummifüße stehen das Pedalmodul auch stabil auf dem Boden. Für alle Teppichbesitzer ist auch wieder die Teppichkralle integriert, die für einen extrem sicheren Halt auf Teppichen sorgt.
Auch sehen wir sofort, dass das G920 für Xbox-Spieler ausgelegt ist. Das Tastenlayout entspricht dem des normalen Xbox-Controllers. Allerdings ist hier keine LED-Anzeige zu finden, wie man es vom Vorgänger G27 oder auch vom Pendant für die Playstation, dem G29, kennt.
Im Spiel – Pedalerie
Mit dem Spiel eingelegt machen wir uns direkt an eine erste Testrunde. Angenehm fällt uns sofort die intuitive und abgestimmte Dosierung des Gaspedals auf, mit der man schnell losfahren kann. Die Bremse funktioniert grundsätzlich auch passend, ist aber mit deutlich mehr Widerstand ausgestattet und man muss hier entsprechend deutlich mehr Kraft aufwenden, um sie zu betätigen. Im ersten Moment empfinden wir es sogar als etwas zu viel. Wir kommen allerdings noch im ersten Test immer besser mit der Bremse klar, nachdem wir uns etwas an ihre Eigenschaften gewohnt haben.
Im Spiel – Das Lenkrad
Das Lenken funktioniert auch sehr angenehm, wobei uns besonders der angenehme Griff auffällt, bei dem man die Daumen in Mulden platzieren kann und damit einen sehr soliden Zugriff erhält. Wir spüren auch schnell das Force Feedback des Lenkrades, mit dem Unebenheiten im Untergrund oder generell unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten durch Vibrationen spürbar sind. Auch die wirkenden Gegenkräfte in Kurven werden realistisch umgesetzt und wir mussten direkt deutlich mehr Kraft aufwenden, wenn wir schneller in die Kurve gefahren sind. Besonders kam diese Übersetzung heraus, wenn der Wagen mal ausgebrochen ist. Insgesamt wirkt das Force Feedback auf uns relativ stark, was aber auch in den Einstellungen angepasst werden kann, ist aber auch entsprechend relativ laut, was für manche durchaus ein Problem darstellen könnte. Die Schaltung über Schaltwippen ist außerdem sehr angenehm bedienbar, die Lautstärke wirkt angemessen und die Verarbeitung sauber.
Kompatibilität
Das G920 kann leider nicht für alle Geräte verwendet werden. Es ist dafür ausgelegt, mit Xbox verwendet zu werden. Auch kannst du das G920 an deinem PC (mind. Windows 7) verwenden, wobei dir hier auch das Logitech G29 Driving Force zur Hilfe kommen kann, das außerdem für die Playstation ausgelegt ist. Beim G920 dagegen merkt man allein optisch sofort, dass es auf die Xbox ausgelegt ist. Das Tastenlayout entspricht dem typischen Design des einfachen Xbox-Controllers. Für die Stromversorgung musst du außerdem einen USB-Anschluss bereithalten.
Die Pedalerie des Logitech G920 Driving Force
Uns ist im Vergleich zum Vorgänger bei den Pedalen des G920 sofort aufgefallen, wie die Neuerung der Bremse das Fahrgefühl um einiges realistischer macht. Diese funktioniert nun nämlich nicht mehr linear und der Widerstand steigt mit steigendem Druck, wie man es auch von einem echten Bremspedal gewohnt ist. Allerdings ist der Widerstand zumindest zu Beginn für unseren Geschmack ungewöhnlich stark eingestellt. Als wir uns aber einmal daran gewöhnt hatten, kamen wir auch mit der Dosierung des Bremspedals sehr gut klar.
Außerdem ist die Bedienung des Gaspedals sehr angenehm. Wir finden, dass man das Gaspedal sehr intuitiv dosieren kann und somit ohne Probleme in ein Rennen startet. Im Gegensatz zum Bremspedal verläuft das Gaspedal linear, was so auch bei echten Autos der Fall ist.
Die Kupplung wurde unserer Meinung nach mit einem etwas stärkeren Gegendruck und einem simulierten Schleifpunkt grundsätzlich ebenfalls realistisch umgesetzt. Wir fanden allerdings, dass der Schleifpunkt in unserem Test nur vage zu spüren war, weshalb hier ein wenig mehr Präzision möglich wäre.
Die Pedale selbst sind nicht mit Force Feedback ausgestattet, du spürst also keine Unterschiede im Untergrund direkt am Pedal, diese werden hier nur durch unterschiedliche Fahreigenschaften simuliert.
Force Feedback beim Logitech G920 Driving Force
Wie schon beim G27 wird das Force Feedback beim G920 mithilfe zweier schräg verzahnter Motoren umgesetzt. Diese Technik ist zwar nicht mehr die modernste und ausgefeilteste, hat sich dafür aber bewährt und zuverlässig sowie langlebig gezeigt. Damit sollte ein solides Force Feedback umgesetzt werden. Zum Beispiel beim Überfahren von Bordsteinen, beim Verbremsen oder einem leichten Schleifen an der Leitplanke sind eindeutige Vibrationen spürbar, die allerdings nicht übertrieben ausfallen.
Dagegen werden das Ausbrechen oder Fliehkräfte in einer Kurve deutlich stärker und damit realistischer simuliert. Das Lenkrad reagiert auch auf schnelle Bewegungen solide und bei auf den Wagen wirkenden Kräften wird ein immer stärkeres Gegenlenken nötig, was einem echten Fahren nahekommt. Im direkten Vergleich stellt das Force Feedback des G920 sicherlich nicht die Nummer 1 unter den Lenkrädern dar und es gibt definitiv noch bessere Alternativen hierfür, die dann allerdings auch einen meist deutlich höheren Preis fordern. Die Leistung des Force Feedbacks in Verhältnis zum Preis des G920 ist damit sehr überzeugend.
Bei Rennspielen mit einem sehr hohen Simulationsgrad kann das Force Feedback des G920 außerdem leider nicht ganz mithalten und ist dabei etwas einschränkend, funktioniert aber grundsätzlich auch gut. Dagegen ist das Force Feedback des G920 sehr gut für Spiele mit mittlerem Simulationsgrad geeignet und kann dabei das Fahrerlebnis erheblich erweitern und alle essenziellen Aspekte realistisch umsetzen, weshalb wir es besonders für solche Spiele empfehlen können.
Empfohlenes Zubehör: Der Driving Force Shifter und das A10 Astro Headset
Im Gegensatz zum Vorgängermodell ist der Schalthebel beim G920 nicht mehr enthalten. Auch ohne den Schalthebel macht das Fahren mit dem G29 einen riesigen Spaß, aber um das volle Erlebnis mitzubekommen, solltest du dir auch den Schalthebel anlegen. Mit 6 Gängen in H-Form und einem Rückwärtsgang kannst du noch realistischer durch die Strecken rasen. Ohne Schalthebel müsstest du mit den Schaltwippen am Lenkrad schalten, was dem realistischen Fahrgefühl einen kleinen Dämpfer verleiht.
Am besten ergänzt du das Setup noch durch das Astro A10 Headset, das durch sein flexibles und strapazierbares Design für alle Gamer geeignet ist, bei denen es auch mal etwas emotionaler hergehen kann. Daneben bietet es auch einen unverwechselbar realistischen Sound, mit dem du noch mehr in deinem Fahrerlebnis versinken kannst.
Du kannst den Schalthebel und auch das Headset bei vielen Anbietern in einem Bundle mit dem G920 kaufen und dir somit das beste Angebot schnappen und deine Rennen auf das nächste Level bringen.
Vor- und Nachteile des Logitech G920 Driving Force
Vorteile:
- Starkes Force Feedback
- Ergonomisches Lenkrad mit direkter Reaktion
- Saubere Verarbeitung und optisch ansprechendes Design
- Eindeutige Auslegung auf Xbox-Modelle
Nachteile:
- Wenige Möglichkeiten zur Modifikation der Pedale
- Kleine, unnötige Einschränkungen im Vergleich zum G29
- Bremspedal gewöhnungsbedürftig
- Teilweise recht laut
Unsere Einschätzung
Insgesamt sind wir vom G920 für das, was es ist, sehr überzeugt. Das Force Feedback liefert eine überraschend realistische Simulation des Fahrgefühls, die allerdings nicht perfekt ist und an einigen Stellen noch etwas präziser sein könnte, wobei man dann vermutlich auch auf eine andere Technik als den zweimotorigen Antrieb setzen müsste. Auch die Pedalerie des G920 macht einen sehr soliden Eindruck und wurde mit der Nichtlinearität des Bremspedals im Vergleich zum Vorgänger deutlich vorangebracht. Der starke Widerstand der Bremse ist zwar gewöhnungsbedürftig und könnte zu Beginn etwas abschrecken, was sich mit der Zeit aber legt.
Schade ist, dass einzelne Kleinigkeiten wie die Schaltpunktanzeige über LEDs, die beim Pendant für die PlayStation noch vorhanden sind, beim G920 (scheinbar) ohne Grund nicht übernommen wurden. Ebenfalls ist zu bemängeln, dass der Schalthebel diesmal nicht mehr enthalten ist und zusätzlich gekauft werden muss. Das gibt dem Preis-Leistungsverhältnis unserer Einschätzung nach einen kleinen Dämpfer, da der Schalthebel für das volle Erlebnis schon dabei sein sollte.
Insgesamt fällt das Preis-Leistungs-Verhältnis jedoch sehr gut aus, was es, auch wenn wenige echte Veränderungen bzw. Verbesserungen vorgenommen wurden, zu einem würdigen Nachfolger des G27 und einer soliden Option für Einsteiger und Gelegenheitsspieler macht.
Fazit
Das Logitech G920 Driving Force überzeugt mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Force Feedback des Lenkrades ist sicherlich nicht perfekt, was für ein intensives Fahrerlebnis aber auch nicht zwingend nötig ist, kann aber bei vielen Spielen überzeugend mithalten und eine überraschend realistische Simulation bieten. Damit eignet sich das G920 besonders für Einsteiger oder Gelegenheitsspieler, die ihr Spielerlebnis aufwerten wollen.
Für alle, die sehr viel spielen und die perfekte Simulation suchen, kann das G920 nicht ganz mithalten und man sollte sich überlegen, zu einem höherwertigen Modell zu greifen, das dann aber auch deutlich teurer wird. Wer nicht ganz so tief in den Geldbeutel greifen möchte, ist mit dem Logitech G920 unserer Meinung nach sehr gut aufgehoben.
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