Logitech G923 Trueforce im Test

Mit dem G29 und dem G920 hat Logitech bereits in der Vergangenheit Lenkräder herausgebracht, die sich besonders unter Einsteigern als sehr beliebt gezeigt haben. Jetzt haben sie für diese beiden Modelle den Nachfolger, das G923, herausgebracht, das mit einer neuen Technik die Konkurrenz überholen soll. Wir haben das neue Lenkrad getestet und zeigen euch zum einen, was es kann aber auch, ob sich ein Umstieg vom G29/920 auf das neuere Modell lohnt.

Die wichtigsten Fakten zum Logitech G923 Trueforce

• Nachfolger des G29 (PlayStation) bzw. G920 (Xbox)
• Trueforce Force Feedback als herausstechendes Feature und Neuerung gegenüber den Vorgänger-Modellen
• Kompatibel mit PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One und Xbox Series X/S
• Force Feedback mit zwei schräg verzahnten Motoren
• Handgenähte Lederummantelung am Lenkrad, Pedale sind aus Edelstahl
• Lenkbereich von 900°
• Enthalten sind das Lenkrad, die Pedalerie, das Netzteil und eine Bedienungsanleitung

Erhältlich bei:

299,90 €

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Erste Eindrücke

Direkt beim Auspacken fällt uns auf, dass sich im Vergleich zu den Vorgänger-Modellen optisch kaum etwas verändert hat. Das Gehäuse, das Tastenlayout und auch der Feststellmechanismus zur Anbringung am Tisch sind identisch. Die einzige „größere“ optische Veränderung finden wir bei den Schaltwippen, die jetzt schwarz sind. Generell wirkt die Verarbeitung also auch wieder sehr hochwertig und robust.

Mit dem ersten Spiel gestartet, bemerken wir jedoch direkt die eine wirkliche Neuerung des G923. Das Trueforce Force Feedback ist sofort durch Vibrationen am Lenkrad zu spüren. Dieses soll die Sounds aus dem Spiel auch ins Force Feedback übersetzen. Wir haben das direkt am simulierten Brummen des Motors gespürt, wie es auch bei einem echten Rennwagen zu spüren wäre, und haben dadurch Lust auf mehr bekommen. Wir fanden, dass sich das Fahrgefühl sehr ähnlich zu dem der Vorgänger angefühlt hat, die Effekte am Lenkrad waren auch genauso stark zu spüren, nur dass sie eben um Trueforce erweitert wurden.

Insgesamt haben die vielen Vibrationen des Lenkrades extrem viel Spaß gemacht und ein realistisches Fahrgefühl vermittelt, wobei wir den Mechanismus auch bei diesem Lenkrad wieder für sehr laut empfinden, was durch das Trueforce Force Feedback nun noch heftiger wurde.

Eine kleine Veränderung, die uns im Vergleich zum G920 aufgefallen ist: Beim G923 wurde wieder eine Drehzahlanzeige angebracht, die dir den passenden Schaltzeitpunkt zeigt, auf die beim G920 verzichtet wurde. Auch ein kleiner Unterschied zu den Vorgängern ist uns beim Bremsen aufgefallen. Hier wurde eine neue Feder eingebaut, von der wir zunächst recht überzeugt waren, da diese das Fahrgefühl noch realistischer macht und eine etwas angenehmere und passende Betätigung der Bremse ermöglicht.

Alles in allem hat das G923 einen sehr guten ersten Eindruck gemacht, was aber auch in erster Linie daran liegt, dass auf die gewohnten Eigenschaften der Vorgänger-Modelle gesetzt wurde. Große Unterschiede konnten wir hier zunächst nicht erkennen, aber in bestimmten Punkten bemerkt man diese dann doch deutlich, auch wenn sie nicht allzu groß sind.

Kompatibilität

Während man bei den Vorgänger-Modellen G29 und G920 noch darauf achten musste, dass sie je auf unterschiedliche Konsolen ausgerichtet sind, gibt es in der neueren Variante nur noch das G923 für beide Konsolen (und PC). Allerdings solltest du dennoch beim Kauf darauf achten, die richtige Version ausgewählt zu haben, denn obwohl beide Varianten nun unter dem Namen G923 laufen, gibt es einzelne Versionen für Xbox und PlayStation, bei denen vor allem die Tasten anders angelegt sind. Kompatibel sind die Geräte auch mit den neuesten Modellen der Konsolenhersteller, allerdings dafür nicht mehr mit allen älteren, wie es bei den alten Lenkrädern noch der Fall war. Du kannst das G923 (je nach Version) neben dem PC für Xbox One, Xbox Series X/S, PlayStation 4 oder PlayStation 5 nutzen. Einmal eingesteckt, erkennt das Lenkrad automatisch, mit welchem Gerät es verbunden ist.

Die große Neuerung: Trueforce Force Feedback

Die größte und eigentlich auch einzig wirklich nennenswerte Neuerung gegenüber seinen Vorgängern liegt beim G923 im neuen Trueforce Force Feedback. Logitech spricht hierbei von einem High End Force Feedback, dass mit einer Abfragerate von 1.000 Prozessen pro Sekunde das konventionelle taktile Echtzeit-Force-Feedback, welches mit 4.000 Hertz berechnet wird, noch einmal ergänzen soll. Dies soll insofern umgesetzt werden, dass bei Trueforce auch die Sounds des Spiels in Vibrationen am Lenkrad übersetzt werden und man so noch präziser in die simulierte Situation gezogen wird. Wir finden, dass diese Technik erstaunlich gut funktioniert. Situationsabhängige Vibrationen imitieren so zuverlässig z.B. die Aktivität eines angeschalteten Motors und kreieren damit ein noch echteres Gefühl am Griff. Du kannst die Stärke vom Trueforce Force Feedback auch einstellen und es auch komplett ausschalten, damit du mit der Stärke der Vibrationen zufrieden bist.

Einen kleinen Makel sehen wir erneut in der Lautstärke. Bereits das Force Feedback der Vorgänger zeigt sich vergleichsweise sehr laut, was einige Spieler störte. Durch die Erweiterung mit Trueforce wird dieses Problem beim G923 keineswegs kleiner, sondern fällt umso mehr auf, wohingegen Modelle von anderen Herstellern wie Fanatec oder Thrustmaster hier deutlich weniger Probleme haben. Für Spieler mit Kopfhörern macht es allerdings kaum etwas aus und auch als Spieler ohne Kopfhörer kann man unserer Einschätzung nach darüber hinwegsehen, da man meist sowieso auf das Rennen konzentriert ist.

Wir finden, dass das Trueforce Force Feedback in Kombination mit dem klassischen Force Feedback für ein insgesamt sehr atmosphärisches und stimmiges Fahrgefühl sorgt und der gewohnten Umsetzung der älteren Modelle ein Stück voraus ist, was allerdings nicht revolutionär ausfällt. Jedoch sollte man darauf achten, dass nicht jedes Spiel das Trueforce-Feature auch unterstützt. Derzeit ist das nämlich nur bei den Spielen Assetto Corsa Competizione, GRID, SnowRunner, iRacing (PC) und Gran Tourismo Sport der Fall, wobei es bei letzterem sogar standardmäßig eingestellt ist. Wir würden jedoch erwarten, dass zukünftig auch mehr Spiele das System unterstützen und es bei vielen neu erscheinenden Spielen mit Sicherheit integriert wird.

Wenig Neues bei der Pedalerie

Auch an den Pedalen wurden mit dem neuen Modell kaum Änderungen vorgenommen und das Fahrgefühl unterscheidet sich sehr wenig von dem der älteren Modelle. Das heißt zum einen zwar, dass es wenige Verbesserungen gibt, aber auch, dass man sich auf die bereits gewohnte Qualität verlassen kann. Die einzige kleine Veränderung liegt in der Federung des Bremspedals. Unserer Meinung nach fällt diese Änderung auch sinnvoll aus. Wir finden, dass sich die Bremse nun nochmal ein Stück realistischer anfühlt und eine etwas bessere Dosierung zulässt. Dennoch ist sie auch beim G923 wieder mit relativ starkem Widerstand ausgestattet, der für einige durchaus gewöhnungsbedürftig sein könnte.

Insgesamt kann man sich also auch beim G923 wieder auf recht angenehme und realistische Pedale einstellen, die man gut bedienen und dosieren kann. Auch wieder sehr überzeugend ist die Rutschfestigkeit des massiven und stabilen Moduls, dass auf glattem Boden über stabile Gumminoppen und auf Teppichen mit der unverwechselbar souveränen Teppichkralle von Logitech umgesetzt wird.

Empfohlenes Zubehör: Der Driving Force Shifter

Wie wir es nach den vorherigen Modellen nun auch gewohnt sind, ist der Schalthebel von Logitech nicht mehr im Paket des G923 enthalten. Unbedingt nötig ist dieser auch nicht, um Spaß am Rennen zu haben. Aber auch wenn du bereits ohne den Schalthebel einen riesigen Spaß am Fahren hast, kannst du mit dem Schalthebel dein Spielerlebnis nochmal eine Stufe höher bringen. Das Schalten über den Shifter ist für die meisten um einiges gewohnter und realistischer, als die integrierten Schaltwippen zu verwenden, die allerdings auch gut funktionieren.

Wir würden also jedem, der die ultimative Fahrsimulation sucht, auch empfehlen, sich den Driving Force Shifter zusätzlich anzuschaffen. Teilweise kannst du diesen auch im Bundle mit dem G923 erwerben und kommst so insgesamt etwas günstiger heraus.

Vor- und Nachteile

Vorteile:

• Sehr gute, saubere Verarbeitung
• Rutschfeste Pedale und sicherer Halt am Lenkrad
• Direkte, präzise Lenkung
• Sehr gutes, starkes und realistisches Force Feedback mit neuer Trueforce Technologie
• LED-Anzeige für Drehzahl

Nachteile:

• Widerstand der Pedale nicht einstellbar
• Wenige Veränderungen bzw. Verbesserungen vom Vorgänger
• Trueforce zurzeit nur in wenigen Spielen unterstützt
• Häufiger Kabelsalat, wie auch bei Vorgängern

Unsere Einschätzung

Die Veränderungen am G923 fallen im Vergleich zu seinen Vorgängern eher minimal aus. Die neue Federung am Bremspedal ist eine nette Ergänzung, hat aber wie wir finden keine riesige Wirkung, wobei man auch beachten muss, dass die Pedale bereits bei den Vorgängern sehr gut umgesetzt waren. Die eine wirkliche Neuerung bleibt das Trueforce Force Feedback. Dieses fanden wir im Test wirklich sehr angenehm und wir finden, dass es dein Spielerlebnis noch ein Ticken realistischer macht und mit den zusätzlichen Vibrationen auch einfach den Spaß nochmal ein Stück erhöht.

Allerdings braucht man Trueforce auch nicht unbedingt für ein realistisches Gefühl am Lenkrad und der Unterschied ist nicht revolutionär, zumal das Feature derzeit sowieso noch bei sehr wenigen Spielen überhaupt unterstützt wird. Auch die Lautstärke des bereits relativ lauten Lenkrads wird dadurch nochmal höher. Insgesamt finden wir also, dass das G923 wieder ein sehr gutes Lenkrad für Einsteiger darstellt und an die gewohnte Qualität der Vorgänger anknüpft, ohne jedoch große Veränderungen zu bieten.

Erhältlich bei:

299,90 €

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