Next Level Racing GTtrack im Test
Next Level Racing ist einer der größten Mainstream-Hersteller für Simulations-Hardware und ein großer Name in der Sim-Racing Branche. Alle Simulations-Rennfahrer, die nach einem passenden Cockpit suchen, werden bei NLR fündig.
Mit dem GTtrack haben sie nun ein Modell herausgebracht, das besonders bei professionelleren Fahrern Anklang finden sollte, da es mit vielen qualitativ hochwertigen Features ausgestattet wurde. Es ist außerdem im Gegensatz zu einigen anderen Sitzen speziell auch für die hochwertigen Direct Drive Lenkräder geeignet und unterstützt professionelle Pedalerie.
Eine solche Ausstattung hat aber natürlich seinen Preis, der den anderer Modelle auch deutlich übersteigen kann. Daher haben wir den Next Level Racing GTtrack hier für euch getestet und herausgefunden, ob er seinen hohen Preis auch wert ist.
Die wichtigsten Eigenschaften des Next Level Racing GTtrack
- Modell für professionelle Fahrer, daher auch im Preis eher im oberen Bereich
- Mit allen Lenkrädern und Pedalen von Logitech, Thrustmaster und Fanatec kompatibel
- Auch für Direct Drive Lenkräder geeignet
- Kann auf verschiedenen Bedürfnisse und Maße differenziert angepasst werden
- Unterstütze Körpergröße: 120 bis 210 cm
- Unterstütztes Körpergewicht: bis max. 150 kg
- Produktgewicht: 48 kg
- Produktabmessung: 138 x 120 x 55 cm
- Mit zahlreichen Features wie u.a. feststellbaren Lenkrollen ausgestattet
- Kompatibel mit der Next Level Racing Motion Platform
- Kann mit Zubehör auch als Flugsimulator verwendet werden
Erhältlich bei:
Aufbau
Die Teile des GTtrack kamen sehr sauber verpackt an und zeigten entsprechend keine Beschädigungen. Der Aufbau gestaltete sich bei uns relativ einfach und logisch, da er über eine klare und simple Anleitung geleitet wird. Sollte man dennoch auf Probleme stoßen, kann man über einen QR-Code auf der Anleitung außerdem zu einem Video gelangen, in dem dir der Aufbau nochmal präziser und mit spezifischeren Angaben nähergebracht wird. Die schriftliche Anleitung ist zudem auch online verfügbar. Unser Tipp: Denkt daran, dass sowohl der Stuhl als auch die Pakete, in denen er kommt, recht groß sind und man daher für den Aufbau etwas mehr Platz benötigt.
Ein kleiner Kritikpunkt ist jedoch, dass einige der Teile etwas dreckig waren, da sie vermutlich direkt aus der Produktion stammten. Man sollte also damit rechnen, dass die Hände beim Aufbau nicht ganz sauber bleiben können. Sehr gut gefällt uns wiederum, dass man als Füße entweder einfache Kunststoffteile oder Rollen anbringen kann. Mit den Rollen ist der eigentlich sehr schwere Stuhl deutlich mobiler und einfacher zu verschieben und die Bremsen funktionieren solide, außer wenn man sich vielleicht sehr stark in den Sitz fallen lässt. Ohne die Rollen gestaltet es sich sehr schwierig, den Stuhl anzuheben oder zu bewegen. Insgesamt hatten wir den GTtrack innerhalb von etwas mehr als 2 Stunden komplett aufgebaut.
Design und Verarbeitung
Der Sitz des Next Level Racing GTtrack ist aus synthetischem Leder hergestellt. Die Qualität des Stoffes hat uns sehr überzeugt und überrascht, denn er wirkt nicht nur insgesamt sehr hochwertig verarbeitet, sondern sieht auch so realistisch nach echtem Leder aus und fühlt sich entsprechend an, dass wir den Unterschied zunächst nicht erkennen konnten und von echtem Leder ausgegangen sind. Gerade durch dieses Leder aber auch das generelle Design ist der Sitz optisch ansprechend gestaltet und konnte uns neben visuellen Eindrücken auch beim ersten Sitzen mit seinem Komfort überzeugen. Allerdings ist das Design auch eher unauffällig gehalten. Für Fans großartig ausgefallener Designs fehlt dem GTtrack dann doch das gewisse Etwas, wobei das eine persönliche Vorliebe ist und uns im Test nicht gestört hat.
Das Gerüst ist mit einer mattschwarzen dicken Lackierung überzogen, die unserer Einschätzung nach sehr resistent gegenüber möglichen Kratzern sein sollte. Der Stuhl wirkt zudem sehr stabil, ein Wackeln oder Rütteln konnten wir nicht wahrnehmen. Gerade die Rückenlehne kommt nicht in ungewollte Bewegung, was bei anderen Modellen nicht selbstverständlich ist.
Insgesamt wirkt die Verarbeitung sehr sauber und die einzelnen Teile sowie das gesamte Setup scheinen über eine hohe Qualität zu verfügen. Der Sitz wirkt zunächst sehr stabil, alles passt genau, nichts lässt sich verschieben und Racing-Gear sitzt ebenfalls stabil und hält jedem Druck stand. In Sachen Verarbeitung und Design haben wir also nichts auszusetzen, was für den Preis dieses Modells unserer Meinung nach aber auch zu erwarten ist.
Anpassbarkeit
Der GTtrack kann in vielen Dimensionen eingestellt und angepasst werden, sodass jeder Fahrer eine angenehme Sitzposition findet. Zunächst kann der Sitz selbst weiter vorne oder hinten am Gerüst montiert werden. Darüber hinaus verfügt er über einen Schnellverstell-Mechanismus, mit dem man ihn einfach weiter nach vorne oder hinten verschieben kann, wie man es von einem normalen Autositz gewohnt ist. Außerdem kann die Neigung der Rückenlehne verstellt werden. Auch das Wheeldeck inklusive angebrachtem Lenkrad kann auf die eignen Bedürfnissen angepasst werden. Dieses kannst du in der Höhe in einem Bereich von 65 bis 85 cm verstellen und zusätzlich kannst du dich bei der Neigung des Decks zwischen fünf verschiedenen Positionen entscheiden. Ähnlich einstellbar ist die Position der Pedale. Über einen Bereich von 28 cm kann die Pedalerie individuell weit entfernt festgeschraubt werden. Auch hier kannst du außerdem die Neigung in fünf verschiedenen Stufen einstellen.
Im Gegensatz zu einigen anderen Modellen ist beim GTtrack außerdem bereits eine Halterung für Handbremse und Schalthebel enthalten, die sowohl auf der linken als auch der rechten Seite angebracht und jeweils unterschiedlich weit nach vorne oder hinten gelegt werden kann. Zusätzlich hat man die Möglichkeit, den Sitz komplett abzunehmen und einen anderen daraufzusetzen, wenn man dies möchte. Auch durch die Wahl zwischen festen Standfüßen und feststellbaren Rollen kann man sich zudem zwischen einem festen und einem mobilen Sitz entscheiden.
Die Möglichkeiten zur Anpassung beim GTtrack sind wirklich zahlreich und unserer Meinung nach mehr als ausreichend, damit jeder eine passende Einstellung finden kann. Allerdings geht das Wechseln zwischen den Positionen nicht ganz einfach, da hier meist neu verschraubt werden muss. Dies sollte man bedenken, wenn man sich den Sitz für mehrere Fahrer anschaffen möchte.
Das Spielerlebnis im GTtrack
Leider konnten wir eines der größten Aushängeschilder der Funktionen des GTtrack nicht selbst testen: Der Sitz soll auch dem heftigen Force Feedback der Direct Drive Lenkräder standhalten. Wir konnten den Test jedoch nur mit klassischen Lenkrädern testen. Um jedoch schon etwas vorwegzugreifen: Obwohl wir keine Direct Drive Lenkräder testen konnten, sind wir uns nach unserem Test sehr sicher, dass der GTtrack diesen ebenfalls gewachsen ist, da das Spielen mit den „normalen“ Lenkrädern großen Spaß gemacht hat und uns die Stabilität des gesamten Sitz-Konstrukts auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Über die Stabilität des Lenkrades hinaus sitzen auch die Pedale sehr solide und können dennoch in allen möglichen Lagen befestigt werden, ohne auf Stabilität verzichten zu müssen. Selbst wenn wir in den intensivsten Fahrsituationen in die Bremsen gehauen haben, rührte sich die Pedalerie nicht.
Auch nach mehreren Stunden saßen wir noch angenehm im Sitz und konnten ohne Rückenprobleme wieder aufstehen. Langen Racing-Marathons ist der GTtrack unserer Einschätzung nach also definitiv gewachsen. Durch den Bucket-Seat wird man außerdem automatisch am Platz und in bequemer Position gehalten. Aber auch kürzere Sessions lohnen sich beim GTtrack, da man schnell in das Renngeschehen hereingezogen wird und außerdem viel Platz zum schnellen Ein- und Aussteigen hat, sodass man die Fahrer zwischendurch auch schnell wechseln kann. Ein kleineres Feature stellt außerdem der integrierte Anschnallgurt dar. Obwohl er auf uns zunächst wie eine nicht notwendige Spielerei wirkte, müssen wir nach unserem Test sagen, dass er doch recht viel Spaß und die Fahrt nochmal realitätsnäher macht.
Nach einem langen Praxistest haben wir am GTtrack praktisch nichts auszusetzen, was das Spielerlebnis in irgendeiner Weise vermindern könnte. Allerdings kann man ein paar Kleinigkeiten bemängeln, die bei diesem Sitz fehlen. Zum Beispiel sind weder eine Halterung für Kopfhörer noch für eine Tastatur und Maus noch ein Getränkehalter vorhanden. Dies sind natürlich keine wichtigen oder unbedingt nötigen Features. Bedenkt man aber, dass der GTtrack für professionelle Fahrer designt wurde, bei denen dieses Zubehör meist benutzt wird, wären solche Details, auch für diesen Preis, schön gewesen. Abgesehen von solchen Kleinigkeiten sind wir aber sehr zufrieden mit der Leistung des GTtrack in unserem Test.
Für wen ist der GTtrack von Next Level Racing geeignet?
Durch seinen Aufbau und sein Design unterstützt der GTtrack eine große Bandbreite verschiedener Körpermaße, sodass jeder in ihm angenehm sitzen können sollte. Einzig die Breite sollte man genauer betrachten, da der Sitz unserer Erfahrung nach etwas eng ist und in dieser Dimension auch nicht verstellt werden kann. Hineinpassen sollten die allermeisten jedoch, nur der Komfort könnte unter Umständen leicht darunter leiden.
- Unterstütze Körpergröße: 120 bis 210 cm
- Unterstütztes Körpergewicht: bis max. 150 kg
- Produktgewicht: 48 kg
- Produktabmessung: 138 x 120 x 55 cm
Wie die meisten Racing-Sitze ist der GTtrack mit allen gängigen Modellen von Lenkrädern und Pedalerie der bekannten Hersteller kompatibel. Die vorgebohrten Löcher sind auf Modelle der Hersteller Fanatec, Logitech und Thrustmaster ausgelegt, was die Kompatibilität aber nicht auf diese beschränkt. Besonders beim GTtrack ist auch, dass dieser ebenfalls für Direct Drive Lenkräder ausgelegt ist, was bei vielen anderen Sitzen (noch) nicht der Fall ist. Außerdem kann dieses Modell durch weiteres Zubehör und durch die NLR Motion Platform erweitert werden, wenn man dies möchte.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Hohe Qualität und sehr saubere Verarbeitung
- Viele Features, sehr gut ausgestattet
- Hohe Mobilität durch angeschraubte Rollen
- Hohe Anpassbarkeit in verschiedenen Dimensionen
- Solide genug für Direct Drive Lenkräder
- Durch viel Zubehör erweiterbar
- In Flugsimulator umwandelbar
Nachteile:
- Hoher Preis, wenige kleine Mängel
- Nur in schwarz verfügbar
- Keine Halterung für Tastatur oder Kopfhörer, kein Getränkehalter
Fazit
Der GTtrack von Next Level Racing ist definitiv ein qualitativ sehr hochwertiger Racing-Sitz und konnte uns im Test begeistern. Zu seinen großen Vorteilen gehören vor allem seine hohe Anpassbarkeit und seine enorme Stabilität, die auch sehr hektischen Bewegungen und starkem Force Feedback standhält. Damit ist der GTtrack auch für Direct Drive Lenkräder geeignet, was ihm einen zusätzlichen Pluspunkt einbringt. Bei jeder Nutzung war der Stuhl angenehm und bequem und auch nach langen Sessions zeigte er noch seine hohe Qualität.
Klar ist jedoch, dass der GTtrack ein Racing-Sitz für professionelle Fahrer ist und für Einsteiger aufgrund seines hohen Preises eher nicht geeignet ist. Daher ist als einziger kleiner Kritikpunkt anzubringen, dass auf ein paar wenige Features wie z.B. eine Halterung für Kopfhörer verzichtet wurde, die für professionelle Fahrer sinnvoll gewesen wären. Dennoch kommt man mit diesem Modell definitiv zu einer Top-Performance beim Spielen.
Mit derzeit regulär 899,- € ist der GTtrack sicherlich kein billiges Modell, wurde dagegen aber auch schon mit einigen Features ausgestattet, für die man bei anderen Anbietern draufzahlen müsste. Zudem können sich Fans freuen, dass man den Sitz auch zu einem Flugsimulator umbauen kann und er außerdem mit der Motion Platform von NLR kompatibel ist. Man bekommt für sein Geld also einen sehr gut ausgestatteten und qualitativ hochwertigen Sitz eines bekannten Herstellers, der den Spielspaß sehr hochbringt, ohne Probleme zu machen. Für professionelle Fahrer ist er das Geld unserer Meinung nach also wert.
Erhältlich bei: